Dienstag, 15. März 2011
Die 2. Woche
matzel, 05:28h
Wunderschönen guten Abend allerseits!
Ja, die 2. Woche steht bei mir ganz im Zeichen der langsamen Eingewöhnung. Ich kann mich mittlerweile genau so brutal in die Ubahn werfen wie die Einheimischen, ignoriere genau so gekonnt rote Ampeln und erkenne mittlerweile sogar fast, warum wer hier wann hupt.
Freitag sind Paddy und ich aufgebrochen, uns hier offiziell als Ausländer zu registrieren und den entsprechenden Ausweis abzuholen. Die ganze Prozedur hat 3 Stunden gedauert und uns quer durch das Stattzentrum geführt. Also ist hier alles fast wie in Deutschland, nur leider Chileno-Spanisch und ohne Wegbeschreibung. Zum Glück gibts hier ja hilfsbereite Carabineros (Polizisten) die an fast jeder Straßenecke zu finden sind und sich eigentlich auch gut auskennen.
Interessant an der ganzen Geschichte war unter anderem, dass man zwar den Daumenabdruck für den Computer digital abgenommen bekommt, aber danach direkt weitergeht um sich ALLE Finger mit fettiger Fingerabdrucktinte beschmieren zu lassen. Sinn? - verfehlt...
Die Ausweiskopien, die wir anfertigen mussten, waren natürlich nicht gut genug und der Einreisestempel in unserem Pass nicht lesbar. Also haben die Damen doch alles noch mal kopiert. Meine Sachbearbeiterin ist mit meinem Ausweis dafür wortlos 15 Minuten verschwunden. Tolles Gefühl - sprachlich kaum lebensfähig, ohne Pass in einem chilenischen Verwaltungstempel zu hocken. Aber ich hab meine Identität zum Glück wiederbekommen.Ich bin ja mal gespannt, ob der nächste Woche wirklich schon da ist, der Ausweis.
Abends gab es dann die chilenische Andrea Berg oder Helene Fischer bei mir um die Ecke auf die Ohren. Mitten auf dem Plaza de Armas (Zentraler Platz) stand die Bühne und die Dame hat das Soundsystem zum Pfeiffen gebracht. Nein, nicht sie priff aus dem letzten Loch sondern die Technik. Nichtsdestotrotz sind die Chilenen hier nahezu ausgeflippt. Wahnsinn - und das, obwohl fast alles gleich klang.
Mein Highlight war dieses Wochenende, genau gesagt der Sonntag (der seinem Namen alle Ehre gemacht hat) Traumhaftes Wetter, sag ich euch. Klarer Himmel und angenehme 26°. Abends dann Geschäftsessen mit einem Geschäftspartner und Christian. Der Geschäftspartner (Holländer, der In Spanien lebt, fließend Deutsch, Spanisch, Holländisch und Englisch spricht) war echt gut drauf. Natürlich ein Meister des Tiefstapelns. Sein Deutsch sei nicht gut.... Ne, is kla! Ich musste den Akzent förmlich suchen und über den ganzen Abend fehlten ihm 3 Wörter....aber gaaaannzzz mittelmäßiges Deutsch. Da hab ich in Essen von Staatsbürgern x-ter Generation aber schon wesentlich unappetitlichere Sprachauswüchse miterleben dürfen.
Heute dann mal wieder ein Besuch in einer Werkstatt. Leider musste die Werkstattbesichtigung ohne mich stattfinden. Ich hätte wirklich meine Sicherheitsschuhe mitnehmen müssen. Ich hätte sie heute wieder einmal gut gebrauchen können.
FS Chile hat einen neuen Dienstwagen. VW Amarok. Der unnötigste VW, den man in einer Großstatt fahren kann - einen Pick-Up. Blattfedern im Fahrwerk hinten bedeuten lustiges Hoppeln bei den zahlreichen Unebenheiten hier, die Höhe von insg. über 185 cm (wegen Stahlrohrramen auf der Ladefläche), einem Wendekreis von über 13 Metern, Länge von 530 cm und Breite von 2 Metern machen Fahrten durch und in Tiefgaragen zu einem Nervenkitzel. In die Firmentiefgarage passt er so gerade eben hinein. Wenn keine Deckenlampe im Weg ist.... Und leicht ist er... leer 2 Tonnen.
Sonst noch was spannendes? Nein, eigentlich nicht.
Doch!
Auch am Sonntag hat sich irgendwer hier gedacht, die Internet- und Funkzeit einfach mal um eine Stunde zurück zu stellen. Keiner weiß warum, Zeitumstellung kommt noch. Kein Bericht auf den Zeitungstitelblättern, nur ein paar Millionen fast verwirrte Chilenen, die das aber auch nicht so spannend finden, weils ja Sonntag war.
Ich persönlich möchte an dieser Stelle meiner Armbanduhr und meiner Mikrowelle hier danken. Die lassen sich nicht so einfach beeinflussen und haben mir gezeigt, was die Stunde geschlagen hat.
Apropos Stunde. Zeit fürs Bett. Also...hab ich jetzt so beschlossen. Der nächste Beitrag enhält dann auch wieder Fotos. Vielleicht zeig ich euch mal meine Wohnung oder meine Nachbarschaft?
Grüße aus dem mittlerweile grauem aber noch angenehm temperierten Santiago,
Marcel
Ja, die 2. Woche steht bei mir ganz im Zeichen der langsamen Eingewöhnung. Ich kann mich mittlerweile genau so brutal in die Ubahn werfen wie die Einheimischen, ignoriere genau so gekonnt rote Ampeln und erkenne mittlerweile sogar fast, warum wer hier wann hupt.
Freitag sind Paddy und ich aufgebrochen, uns hier offiziell als Ausländer zu registrieren und den entsprechenden Ausweis abzuholen. Die ganze Prozedur hat 3 Stunden gedauert und uns quer durch das Stattzentrum geführt. Also ist hier alles fast wie in Deutschland, nur leider Chileno-Spanisch und ohne Wegbeschreibung. Zum Glück gibts hier ja hilfsbereite Carabineros (Polizisten) die an fast jeder Straßenecke zu finden sind und sich eigentlich auch gut auskennen.
Interessant an der ganzen Geschichte war unter anderem, dass man zwar den Daumenabdruck für den Computer digital abgenommen bekommt, aber danach direkt weitergeht um sich ALLE Finger mit fettiger Fingerabdrucktinte beschmieren zu lassen. Sinn? - verfehlt...
Die Ausweiskopien, die wir anfertigen mussten, waren natürlich nicht gut genug und der Einreisestempel in unserem Pass nicht lesbar. Also haben die Damen doch alles noch mal kopiert. Meine Sachbearbeiterin ist mit meinem Ausweis dafür wortlos 15 Minuten verschwunden. Tolles Gefühl - sprachlich kaum lebensfähig, ohne Pass in einem chilenischen Verwaltungstempel zu hocken. Aber ich hab meine Identität zum Glück wiederbekommen.Ich bin ja mal gespannt, ob der nächste Woche wirklich schon da ist, der Ausweis.
Abends gab es dann die chilenische Andrea Berg oder Helene Fischer bei mir um die Ecke auf die Ohren. Mitten auf dem Plaza de Armas (Zentraler Platz) stand die Bühne und die Dame hat das Soundsystem zum Pfeiffen gebracht. Nein, nicht sie priff aus dem letzten Loch sondern die Technik. Nichtsdestotrotz sind die Chilenen hier nahezu ausgeflippt. Wahnsinn - und das, obwohl fast alles gleich klang.
Mein Highlight war dieses Wochenende, genau gesagt der Sonntag (der seinem Namen alle Ehre gemacht hat) Traumhaftes Wetter, sag ich euch. Klarer Himmel und angenehme 26°. Abends dann Geschäftsessen mit einem Geschäftspartner und Christian. Der Geschäftspartner (Holländer, der In Spanien lebt, fließend Deutsch, Spanisch, Holländisch und Englisch spricht) war echt gut drauf. Natürlich ein Meister des Tiefstapelns. Sein Deutsch sei nicht gut.... Ne, is kla! Ich musste den Akzent förmlich suchen und über den ganzen Abend fehlten ihm 3 Wörter....aber gaaaannzzz mittelmäßiges Deutsch. Da hab ich in Essen von Staatsbürgern x-ter Generation aber schon wesentlich unappetitlichere Sprachauswüchse miterleben dürfen.
Heute dann mal wieder ein Besuch in einer Werkstatt. Leider musste die Werkstattbesichtigung ohne mich stattfinden. Ich hätte wirklich meine Sicherheitsschuhe mitnehmen müssen. Ich hätte sie heute wieder einmal gut gebrauchen können.
FS Chile hat einen neuen Dienstwagen. VW Amarok. Der unnötigste VW, den man in einer Großstatt fahren kann - einen Pick-Up. Blattfedern im Fahrwerk hinten bedeuten lustiges Hoppeln bei den zahlreichen Unebenheiten hier, die Höhe von insg. über 185 cm (wegen Stahlrohrramen auf der Ladefläche), einem Wendekreis von über 13 Metern, Länge von 530 cm und Breite von 2 Metern machen Fahrten durch und in Tiefgaragen zu einem Nervenkitzel. In die Firmentiefgarage passt er so gerade eben hinein. Wenn keine Deckenlampe im Weg ist.... Und leicht ist er... leer 2 Tonnen.
Sonst noch was spannendes? Nein, eigentlich nicht.
Doch!
Auch am Sonntag hat sich irgendwer hier gedacht, die Internet- und Funkzeit einfach mal um eine Stunde zurück zu stellen. Keiner weiß warum, Zeitumstellung kommt noch. Kein Bericht auf den Zeitungstitelblättern, nur ein paar Millionen fast verwirrte Chilenen, die das aber auch nicht so spannend finden, weils ja Sonntag war.
Ich persönlich möchte an dieser Stelle meiner Armbanduhr und meiner Mikrowelle hier danken. Die lassen sich nicht so einfach beeinflussen und haben mir gezeigt, was die Stunde geschlagen hat.
Apropos Stunde. Zeit fürs Bett. Also...hab ich jetzt so beschlossen. Der nächste Beitrag enhält dann auch wieder Fotos. Vielleicht zeig ich euch mal meine Wohnung oder meine Nachbarschaft?
Grüße aus dem mittlerweile grauem aber noch angenehm temperierten Santiago,
Marcel
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