Dienstag, 24. Mai 2011
Por fin - angepasst...
matzel, 02:30h
Nach dem ich mich langsam aber sicher den chilenischen Gepflogenheiten unterworfen habe, wollte ich das ganze doch auch mal auf die zeitliche Nähe meiner Reiseberichte zu deren behandelten Reisen übertragen. Und so kommt es, dass dieser Bericht das dritt-letzte Wochenende erst jetzt behandelt. Aber Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste.
Also, fall ich doch direkt mal mit der Tür ins Haus.
Wir 3 haben uns aufgemacht zur letzten großen und gemeinsamen Reise im Land der "unmöglichen Geografie". Es ging erst mit dem Flugzeug nach Calama el Loa, einem Flugplatz mitten in der Wüste.
Da die Reiseführer sich, berechtigter Weise, einig sind, dass Calama keine Touristenstadt ist, wurde nur kurz eingekauft und dann ging es mit dem miesesten Bus, in dem wir bisher in der Reisebusklasse am Straßenverkehr teilnehmen durften, weiter nach San Pedro de Atacama.
Erst da wurde mir dann auch bewusst, was man unter Wüste versteht. Soetwas sieht man als Mitteleuropäer nun auch nicht alle Tage:
Nach einem kurzen Gang durch die staubigen und auf Grund der Straßenoberfläche (oder war es schon Unterfläche?) verkehrsberuhigenden Straßen wurde zunächst einmal unser Hostal angesteuert. War ein echt nettes Plätzchen, mit Feuerstelle, diversen Duschen und Hängematten. Für eine Wüstenstadt passend verfügte dieses Hostal auch über Solarkollektoren, die das Duschwasser vorwärmten.
Nachdem wir unser zweckmäßiges Dreibettzimmer bezogen hatten (also jeder sein Bett mit Kleidung überhäuft hatte) ging es weiter auf der Suche nach einem Veranstalter für die drei geplanten Touren. Orientierung war diesmal nicht ganz so einfach, weil einfach alles gleich aussah. Kleine, steinige Häuschen, Holzschilder an den Läden und alles voll mit rotem Staub. Nachdem wir eine Agentur einfach nicht gefunden haben und uns eine weitere an die Konkurrenz verwiesen hatte, wurde dann ein 3er Paket zusammengestellt. Noch am gleichen Nachmittag ging es zum "Salar de Atacama" - der Salzebene vor San Pedro. Gespeist durch unterirdischee Wasserläufe verdunstet das stark mineralisierte Wasser an der Oberfläche und die Salzebene formt sich so ständig weiter, die getrockneten Mineralien an der Wasseroberfläche bilden eine interessante und schroffe Oberfläche.
Hier leben im Übrigen auch Flamingos (4 verschiedene) die wir aber auf Grund der großen Entfernung zu ihnen nicht allzu gut fotografieren konnten. Der später folgende Sonnenuntergang hingegen ließ sich leicht und effektvoll ablichten.
Sobal die Sonne verschwunden war, wurde es wüstentypisch sehr schnell frischer. Tagsüber kratzten wir in der Sonne an der 30 Grad Marke, über Nacht waren es knappe 10, eher weniger.
Gegen 19 Uhr zurück in San Pedro hieß es dann Körperpflege betreiben, Essen gehen und anschließend mit einem Bierchen an das wärmende Lagerfeuer setzen.
Überhaupt ist dieser Ort ein Traum für jeden Pyromanen: Jedes Restaurant bietet seinen Gästen mindestens einen offenen Kamin, eher aber den als typisch südamerikanisch erwartete Hinterhof - Patio - in dem ein offens Feuer für Wärme sorgt. In unserem Fall hatten wir im zuvor angesprochenen Restaurant das Glück, von einer einheimischen Band bespaßt zu werden. Musik wie zu Weihnachten auf der Kettwiger Straße, nur irgendwie authentischer und passender. Da die nächste Attraktion am nächsten Morgen zum Aufstehen um halb 4 Uhr zwang, entschlossen wir uns dann, um kurz nach 23 Uhr doch, stinkend wie ein Räuchermännchen den Weg ins Bett anzutreten. Die beiden Jungs haben (wie immer) beneidenswert gut geschlafen. Für mich waren nur zweieinhalb Stunden Schlaf drin, den Rest der Zeit habe ich mit der Kontrolle der Uhrzeit verbracht, um ja nicht den Abfahrtszeitpunkt zu verpassen....
... endlich klingelt der Wecker meiner Uhr, auf ins Bad, anziehen. Anziehen und zwar nicht zu knapp, schließlich warten die Tatio Geysire auf uns. Auf über 4200 Metern Höhe, in Sauerstoffarmer Luft und mit -10°C Lufttemperatur. Schnell noch ein paar Brote geschmiert und dann ging es mit dem Touribus auf in Richtung Ziel. Den Weg dorthin haben die beiden Kollegen natürlich wieder geschlafen, und ich - wie sollte es anders sein - kann dies nicht von mir behaupten. Angekommen ist die erste Erkenntnis: dünne Luft!!
Darauf folgt der Wunsch zu Atmen und sich möglichst nicht oder langsam zu bewegen. 5 Schritte zügig gelaufen, einen kleinen Wasserlauf "überhüpft" und schon ringt man nach Luft. So also fühlt es sich an, wenn man 80 und/oder übergewichtig ist. Ich lege mir in meinem Kopf schonmal meinen Trainingsplan für die Zeit nach der Heimreise zurecht.
Der Gedanke verfliegt angesichts der Geysire allerdings schnell.
Kurzinformation: Es gibt auf dem drittgrößten Geysirfeld der Welt ca. 25 Geysire. Diese sind in 3 verschiedene Arten zu unterteilen: solche, die keine Geysire im eigentlichen Sinne mehr sind, sondern eher heiße Quellen. Hier sprudelt das bei 85°C kochende Wasser (höhenbedingt) langsam aus dem Loch im Boden. Des weiteren existieren die typischen Geysire, die ihre Fontäne intervallartig auswerfen und solche, die dauerhaft große Dampfmengen ausstoßen. Alle von uns gesehenen Geysire gehören der ungiftigen Kategorie an. Die gefährlicheren sind sauer oder durch andere Inhaltsstoffe nicht zum touristischen "Genuss" geeignet. Zu solchen Genüssen zählt, sich in den Rauchkegel eines Gysirs zu stellen. Lecker vor allem deshalb, weil er nach faulen Eiern riecht.
Nach dem Sonnenaufgang gab es dann ein kleines Frühstück, das unter anderem auch aus - apropos Eier- gekochten Eiern bestand. Jaja, ich weiß. "Wie langweilig". Aber diese wurden im Geysir gekocht. Wenn das nicht coole Eier waren, was dann?
Um es den Eiern gleich zu tun, ließen sich sich die beiden Schlafmützen - wie oben schon gesehen - noch in ein warmes Bad nieder, worauf ich diesmal verzichtete um noch weitere Geysire anzusehen.
Auf der Rückfahrt über einige Dörfer in mitten der Wüste kamen wir noch in den Genuss, Lamaspieß zu essen - welch leckeres Tier... Auch dann noch, wenn man es 5 Minuten später in freier Wildbahn in seiner Herde durch die Gegend laufen sieht oder im Ort an der Ecke stehen.
Vor dem Grill:
Auf dem Grill:
Mittlerweile sind wir wieder bei 30°CAußentemperatur und praller Sonne angekommen und die Siesta nach der Rückkehr wird in der Hängematte verbracht. Hier trifft man dann auch noch ein paar andere Ausländer. Wahre Exoten - Bayerinnen.
Der nächste Trip geht ins "Valle de Luna" - das Tal des Mondes. Vorher noch einen kurzen Abstecher ins "Valle de la Muerte" - das Tal des Todes. Hinweis: Es hat hier das letzte mal im Januar geregnet. Davor? Ein gutes Jahrzehnt nichts.
Zwei Geschichten über den Ursprung des Namens gibts nach meiner Rückkehr.
Auch wenn wir uns vom "Farbenspiel" beim Sonnenuntergang mehr erhofft hatten war es doch nett anzusehen. Ob man dafür allerdings die 200 Meterdüne durch den Sand hochlaufen muss - der Sonnenuntergang auf Texel ist einfacher und farbenfroher. Und vor allem hat man dort selten 50 überdrehte mitt-pubertäre Mädels, die unter Schreien und Kreischen auf Teufel komm raus Fotos machen und natürlich jedes einzelne anzählen MÜSSEN!
Wie wird man sie los? Man geht auf ihren Wunsch ein, ein Foto mit den 3 Gringos zu machen... wenn das doch immer so einfach wäre..
Man hatte uns dummer Weise keine Abfahrtszeit genannt und die angeblichen Rufe sind nicht bis zu uns vorgedrungen. Folge: wir waren die letzten auf der Düne und alle anderen mussten gute 15 Minuten auf die Deutschen warten. Tja - letztendlich haben wir uns halt doch - wie der Titel schon sagt - angepasst.
Und hier wiederholt sich der Vortag: Rückkehr, duschen, das Tagesabschlussbierchen kaufen und etwas zu Essen suchen. Diesmal haben wir die Ausländer integriert und sind zusammen losgezogen. Das erste mal in der ganzen Zeit hier, die wir ohne rechtes Wissen Rotweine zum Essen bestellen und nie wirklich wussten, warum man einen Wein probieren sollte, gab es diesmal dieses "Aha-Erlebnis". Die Mädels müssen Paddy und mich für absolute Weinkenner gehalten haben und die Kellnerin wurde nervös, das Essen war lecker. Welch gelungener Abend, der wieder einmal vor dem Lagerfeuer endete. Und trotz Tagesbeginn um 03:20 blieben Nico und ich noch bis halb 12 sitzen, wurden deshalb Zeuge, wie die Schäferhunde nebenan den so-gut-wie-Vollmond anheulten.
Der nächste Morgen begann um halb 8, ganz ohne Hektik, denn Sandboarden stand erst für 9 Uhr auf dem Programm. Also gemütlich Frühstücken, Zimmer räumen, Mädels wecken. Nein, wir wollten sie nicht ärgern, sie hatten am Vorabend leichtfertig darum gebeten... selbst schuld.
Sandboarden bedeutet eigentlich nur ein: eine Düne hochlaufen,
Snowboard an die Füße schnallen 10 bis 15 Sekunden versuchen den Berg heile runter zu kommen, wieder hoch laufen.
Es hat Spaß gemacht, nicht zuletzt wegen Nicos fantastischem Abflug.
Aber eins ist klar: Skifahren ist definitiv die elegantere Art, den Berg hinter sich zu lassen. Aber zum lernen ist Sandboarden in sofern ok, als dass man nicht zum Geschoss wird, wenn es schief geht. Zudem ist Sand weicher als Piste. Allerdings ist es durch 5 Kilo Sand auf dem Board nicht zwangsläufig leichter, das Brett zu wenden (was mir deshalb auch nur ein mal gelungen ist). Aber insgesamt hatten wir einige Stunden Spaß, uns sportlich betätigt und ein gutes Abschlussfoto:
Zurück im Hostal noch einmal den Sand abgeduscht und mal wieder Lama essen gewesen. Mit dem (diesmal nicht zu beanstandenden) Bus zurück nach Calama, hier noch 5 Stunden durch die Stadt getrödelt (und ja, die Reiseführer haben recht - sehenswert ist anders).
Auf zum Flughäfchen, in den Flieger, in Santiago festgestellt, dass die Luft in San Pedro wirklich deutlich klarer (wenn auch dünner) war und um 01:25 in dem heimischen vier Wänden angekommen. Sieben Stunden später sitze ich wieder auf der Arbeit - es ist Dienstag, die vorletzte Woche hat begonnen.
Also, fall ich doch direkt mal mit der Tür ins Haus.
Wir 3 haben uns aufgemacht zur letzten großen und gemeinsamen Reise im Land der "unmöglichen Geografie". Es ging erst mit dem Flugzeug nach Calama el Loa, einem Flugplatz mitten in der Wüste.
Da die Reiseführer sich, berechtigter Weise, einig sind, dass Calama keine Touristenstadt ist, wurde nur kurz eingekauft und dann ging es mit dem miesesten Bus, in dem wir bisher in der Reisebusklasse am Straßenverkehr teilnehmen durften, weiter nach San Pedro de Atacama.
Erst da wurde mir dann auch bewusst, was man unter Wüste versteht. Soetwas sieht man als Mitteleuropäer nun auch nicht alle Tage:
Nach einem kurzen Gang durch die staubigen und auf Grund der Straßenoberfläche (oder war es schon Unterfläche?) verkehrsberuhigenden Straßen wurde zunächst einmal unser Hostal angesteuert. War ein echt nettes Plätzchen, mit Feuerstelle, diversen Duschen und Hängematten. Für eine Wüstenstadt passend verfügte dieses Hostal auch über Solarkollektoren, die das Duschwasser vorwärmten.
Nachdem wir unser zweckmäßiges Dreibettzimmer bezogen hatten (also jeder sein Bett mit Kleidung überhäuft hatte) ging es weiter auf der Suche nach einem Veranstalter für die drei geplanten Touren. Orientierung war diesmal nicht ganz so einfach, weil einfach alles gleich aussah. Kleine, steinige Häuschen, Holzschilder an den Läden und alles voll mit rotem Staub. Nachdem wir eine Agentur einfach nicht gefunden haben und uns eine weitere an die Konkurrenz verwiesen hatte, wurde dann ein 3er Paket zusammengestellt. Noch am gleichen Nachmittag ging es zum "Salar de Atacama" - der Salzebene vor San Pedro. Gespeist durch unterirdischee Wasserläufe verdunstet das stark mineralisierte Wasser an der Oberfläche und die Salzebene formt sich so ständig weiter, die getrockneten Mineralien an der Wasseroberfläche bilden eine interessante und schroffe Oberfläche.
Hier leben im Übrigen auch Flamingos (4 verschiedene) die wir aber auf Grund der großen Entfernung zu ihnen nicht allzu gut fotografieren konnten. Der später folgende Sonnenuntergang hingegen ließ sich leicht und effektvoll ablichten.
Sobal die Sonne verschwunden war, wurde es wüstentypisch sehr schnell frischer. Tagsüber kratzten wir in der Sonne an der 30 Grad Marke, über Nacht waren es knappe 10, eher weniger.
Gegen 19 Uhr zurück in San Pedro hieß es dann Körperpflege betreiben, Essen gehen und anschließend mit einem Bierchen an das wärmende Lagerfeuer setzen.
Überhaupt ist dieser Ort ein Traum für jeden Pyromanen: Jedes Restaurant bietet seinen Gästen mindestens einen offenen Kamin, eher aber den als typisch südamerikanisch erwartete Hinterhof - Patio - in dem ein offens Feuer für Wärme sorgt. In unserem Fall hatten wir im zuvor angesprochenen Restaurant das Glück, von einer einheimischen Band bespaßt zu werden. Musik wie zu Weihnachten auf der Kettwiger Straße, nur irgendwie authentischer und passender. Da die nächste Attraktion am nächsten Morgen zum Aufstehen um halb 4 Uhr zwang, entschlossen wir uns dann, um kurz nach 23 Uhr doch, stinkend wie ein Räuchermännchen den Weg ins Bett anzutreten. Die beiden Jungs haben (wie immer) beneidenswert gut geschlafen. Für mich waren nur zweieinhalb Stunden Schlaf drin, den Rest der Zeit habe ich mit der Kontrolle der Uhrzeit verbracht, um ja nicht den Abfahrtszeitpunkt zu verpassen....
... endlich klingelt der Wecker meiner Uhr, auf ins Bad, anziehen. Anziehen und zwar nicht zu knapp, schließlich warten die Tatio Geysire auf uns. Auf über 4200 Metern Höhe, in Sauerstoffarmer Luft und mit -10°C Lufttemperatur. Schnell noch ein paar Brote geschmiert und dann ging es mit dem Touribus auf in Richtung Ziel. Den Weg dorthin haben die beiden Kollegen natürlich wieder geschlafen, und ich - wie sollte es anders sein - kann dies nicht von mir behaupten. Angekommen ist die erste Erkenntnis: dünne Luft!!
Darauf folgt der Wunsch zu Atmen und sich möglichst nicht oder langsam zu bewegen. 5 Schritte zügig gelaufen, einen kleinen Wasserlauf "überhüpft" und schon ringt man nach Luft. So also fühlt es sich an, wenn man 80 und/oder übergewichtig ist. Ich lege mir in meinem Kopf schonmal meinen Trainingsplan für die Zeit nach der Heimreise zurecht.
Der Gedanke verfliegt angesichts der Geysire allerdings schnell.
Kurzinformation: Es gibt auf dem drittgrößten Geysirfeld der Welt ca. 25 Geysire. Diese sind in 3 verschiedene Arten zu unterteilen: solche, die keine Geysire im eigentlichen Sinne mehr sind, sondern eher heiße Quellen. Hier sprudelt das bei 85°C kochende Wasser (höhenbedingt) langsam aus dem Loch im Boden. Des weiteren existieren die typischen Geysire, die ihre Fontäne intervallartig auswerfen und solche, die dauerhaft große Dampfmengen ausstoßen. Alle von uns gesehenen Geysire gehören der ungiftigen Kategorie an. Die gefährlicheren sind sauer oder durch andere Inhaltsstoffe nicht zum touristischen "Genuss" geeignet. Zu solchen Genüssen zählt, sich in den Rauchkegel eines Gysirs zu stellen. Lecker vor allem deshalb, weil er nach faulen Eiern riecht.
Nach dem Sonnenaufgang gab es dann ein kleines Frühstück, das unter anderem auch aus - apropos Eier- gekochten Eiern bestand. Jaja, ich weiß. "Wie langweilig". Aber diese wurden im Geysir gekocht. Wenn das nicht coole Eier waren, was dann?
Um es den Eiern gleich zu tun, ließen sich sich die beiden Schlafmützen - wie oben schon gesehen - noch in ein warmes Bad nieder, worauf ich diesmal verzichtete um noch weitere Geysire anzusehen.
Auf der Rückfahrt über einige Dörfer in mitten der Wüste kamen wir noch in den Genuss, Lamaspieß zu essen - welch leckeres Tier... Auch dann noch, wenn man es 5 Minuten später in freier Wildbahn in seiner Herde durch die Gegend laufen sieht oder im Ort an der Ecke stehen.
Vor dem Grill:
Auf dem Grill:
Mittlerweile sind wir wieder bei 30°CAußentemperatur und praller Sonne angekommen und die Siesta nach der Rückkehr wird in der Hängematte verbracht. Hier trifft man dann auch noch ein paar andere Ausländer. Wahre Exoten - Bayerinnen.
Der nächste Trip geht ins "Valle de Luna" - das Tal des Mondes. Vorher noch einen kurzen Abstecher ins "Valle de la Muerte" - das Tal des Todes. Hinweis: Es hat hier das letzte mal im Januar geregnet. Davor? Ein gutes Jahrzehnt nichts.
Zwei Geschichten über den Ursprung des Namens gibts nach meiner Rückkehr.
Auch wenn wir uns vom "Farbenspiel" beim Sonnenuntergang mehr erhofft hatten war es doch nett anzusehen. Ob man dafür allerdings die 200 Meterdüne durch den Sand hochlaufen muss - der Sonnenuntergang auf Texel ist einfacher und farbenfroher. Und vor allem hat man dort selten 50 überdrehte mitt-pubertäre Mädels, die unter Schreien und Kreischen auf Teufel komm raus Fotos machen und natürlich jedes einzelne anzählen MÜSSEN!
Wie wird man sie los? Man geht auf ihren Wunsch ein, ein Foto mit den 3 Gringos zu machen... wenn das doch immer so einfach wäre..
Man hatte uns dummer Weise keine Abfahrtszeit genannt und die angeblichen Rufe sind nicht bis zu uns vorgedrungen. Folge: wir waren die letzten auf der Düne und alle anderen mussten gute 15 Minuten auf die Deutschen warten. Tja - letztendlich haben wir uns halt doch - wie der Titel schon sagt - angepasst.
Und hier wiederholt sich der Vortag: Rückkehr, duschen, das Tagesabschlussbierchen kaufen und etwas zu Essen suchen. Diesmal haben wir die Ausländer integriert und sind zusammen losgezogen. Das erste mal in der ganzen Zeit hier, die wir ohne rechtes Wissen Rotweine zum Essen bestellen und nie wirklich wussten, warum man einen Wein probieren sollte, gab es diesmal dieses "Aha-Erlebnis". Die Mädels müssen Paddy und mich für absolute Weinkenner gehalten haben und die Kellnerin wurde nervös, das Essen war lecker. Welch gelungener Abend, der wieder einmal vor dem Lagerfeuer endete. Und trotz Tagesbeginn um 03:20 blieben Nico und ich noch bis halb 12 sitzen, wurden deshalb Zeuge, wie die Schäferhunde nebenan den so-gut-wie-Vollmond anheulten.
Der nächste Morgen begann um halb 8, ganz ohne Hektik, denn Sandboarden stand erst für 9 Uhr auf dem Programm. Also gemütlich Frühstücken, Zimmer räumen, Mädels wecken. Nein, wir wollten sie nicht ärgern, sie hatten am Vorabend leichtfertig darum gebeten... selbst schuld.
Sandboarden bedeutet eigentlich nur ein: eine Düne hochlaufen,
Snowboard an die Füße schnallen 10 bis 15 Sekunden versuchen den Berg heile runter zu kommen, wieder hoch laufen.
Es hat Spaß gemacht, nicht zuletzt wegen Nicos fantastischem Abflug.
Aber eins ist klar: Skifahren ist definitiv die elegantere Art, den Berg hinter sich zu lassen. Aber zum lernen ist Sandboarden in sofern ok, als dass man nicht zum Geschoss wird, wenn es schief geht. Zudem ist Sand weicher als Piste. Allerdings ist es durch 5 Kilo Sand auf dem Board nicht zwangsläufig leichter, das Brett zu wenden (was mir deshalb auch nur ein mal gelungen ist). Aber insgesamt hatten wir einige Stunden Spaß, uns sportlich betätigt und ein gutes Abschlussfoto:
Zurück im Hostal noch einmal den Sand abgeduscht und mal wieder Lama essen gewesen. Mit dem (diesmal nicht zu beanstandenden) Bus zurück nach Calama, hier noch 5 Stunden durch die Stadt getrödelt (und ja, die Reiseführer haben recht - sehenswert ist anders).
Auf zum Flughäfchen, in den Flieger, in Santiago festgestellt, dass die Luft in San Pedro wirklich deutlich klarer (wenn auch dünner) war und um 01:25 in dem heimischen vier Wänden angekommen. Sieben Stunden später sitze ich wieder auf der Arbeit - es ist Dienstag, die vorletzte Woche hat begonnen.